Schönberg in vielerlei Gestalt – Schönberg in many guises
Abstrakt
Das Dissertationsprojekt befasst sich gleichermassen mit musikhistorischen, werkanalytischen und aufführungspraktischen Problemstellungen, welche anhand der Beschreibung und des Vergleiches der vier vollständig erhaltenen Klaviertranskriptionen der Kammersymphonie op. 9 von Arnold Schönberg diskutiert werden.
Die Arbeit versteht sich einerseits als Beitrag zur Schönbergforschung und strebt andererseits nach Erweiterung des Wissens um die Aufführungspraxis der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen die Aufarbeitung der Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte und die textkritische Beschreibung der vier Klavierfassungen der Ersten Kammersymphonie. Dabei werden zum einen die biografischen Bezüge zwischen Schönberg und seinen Schülern und zum anderen grundsätzliche Fragen des Verhältnisses von «Werk» und «Wiedergabe» erörtert. Die Bearbeitungspraxis der Wiener Schule wird am Beispiel der Programme der Konzerte des Vereins für musikalische Privataufführungen beleuchtet, Schönbergs Verhältnis zum Klavierspiel wird am Beispiel seiner Klavierauszüge und anhand seiner in Korrespondenzen und Schriften überlieferten Äußerungen besprochen.
Die Dissertation entsteht im Rahmen des PhD Studiums an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Betreuer Nikolaus Urbanek. Voraussichtliche Einreichung: Frühling 2024.
Schönberg/Greissle Kammersymphonie op. 9. Titelseite des Handexemplars von Olga Novakovic mit Widmung Schönbergs. ÖNB, Nachlass Hans Erich Apostel